Intensivprogramm

Aus der "Study & Work"-Toolbox

Durchgeführt von der Technischen Universität Chemnitz
und der Hochschule Stralsund

Was wird entwickelt?

Für die Vorbereitung internationaler Studierender auf die Integration in den regionalen Arbeitsmarkt kann es zielführend sein, besonders motivierte und qualifizierte Studierende in kleinen Gruppen zwischen 8 und 25 Teilnehmenden zu betreuen. Diese deutschsprachigen Programme beginnen mit einem Bewerbungsverfahren. In Chemnitz konnten sich Studierende aus MINT-Studiengängen zwei Mal pro Jahr mit einem deutschen Lebenslauf, Motivationsschreiben, Leistungsnachweis und einem Sprachniveau von mindestens B1 für das einsemestrige Intensivprogramm bewerben. In Stralsund richtete sich das zweisemestrige Intensivprogramm an internationale Studierende aller Fachrichtungen.

Beide Programme beinhalteten Bewerbungstrainings, Infoveranstaltungen, zum Beispiel zur Sensibilisierung für den deutschen Arbeitsmarkt, und Informationen rund um Berufsperspektiven in der Region. Dabei fanden Coachings sowohl individuell als auch in Kleingruppen statt. Zum Programmabschluss wurden Zertifikate ausgestellt, die als Referenzen für die Bewerbungen genutzt werden können. Im Idealfall stand am Ende des Programms ein Praktikum oder ein Arbeitsverhältnis.

Foto: TU Chemnitz
Intensivprogrammteilnehmer der TU Chemnitz

Welche Rolle spielen die Netzwerkpartner bei der Umsetzung der Maßnahme?

Das Career Center in Chemnitz bzw. die Stabsstelle Transfer und Kooperation in Stralsund unterstützten beim Aufbau des Kontakts zu interessierten Unternehmen.

Das Studentenwerk verwies in Chemnitz auf das Programm und beriet zu sozialen und rechtlichen Fragen. Die International Offices stellten das Programm in der Willkommenswoche vor; Professoren, Studiengangs-Koordinatoren und Fachstudienberater warben ebenfalls und unterstützten Unternehmensexkursionen. Auch studentische Initiativen wirkten als Multiplikatoren. Die hochschulexternen Netzwerkpartner wie die Agentur für Arbeit (Angebote der Agentur), IQ-Netzwerk (Anerkennung von Abschlüssen) und Ausländerbehörde (Aufenthaltsrecht) nahmen eine wichtige beratende Rolle in den Veranstaltungen ein. Wirtschaftsförderer und IHK stellten den regionalen Arbeitsmarkt vor, vermittelten Kontakte zu Firmen und unterstützten ggf. Veranstaltungen durch das Bereitstellen von Räumlichkeiten und einem Catering. Für das Auswahlverfahren
legten die Netzwerkpartner in Stralsund gemeinsam Kriterien für die Programmteilnahme fest und beteiligten sich daran als Jurymitglieder. Regelmäßige Treffen, gemeinsame Veranstaltungen und Rundmails zu den Aktivitäten bildeten die Grundlage für den Austausch im Netzwerk.

 

Unsere bisherigen Erfolge

Über Intensivprogramme wurden Studierende gezielt auf den regionalen Arbeitsmarkt vorbereitet. Die Deutschkenntnisse verbesserten sich deutlich, da das Programm auf Deutsch stattfand. Darüber hinaus wurden die Standards deutscher Bewerbungen vermittelt sowie Soft Skills wie Selbstpräsentation, Teamfähigkeit oder Netzwerken gestärkt.

In einem Jahr Projektlaufzeit konnten so zehn Programmteilnehmer in Vollzeitarbeitsverhältnisse, zwölf in Praktika und drei Personen in Abschlussarbeiten in Unternehmen vermittelt werden. Drei weitere erhielten eine fachbezogene Anstellung als studentische Mitarbeiter.

 

Diese Hürden bestehen und können gelöst werden

Eine intensive Betreuung erfordert einen hohen Zeitaufwand, auch weil Beratungen und Veranstaltungen in einfachem Deutsch vorbereitet und durchgeführt werden. Berufs- oder fachspezifische Deutschkurse sollten daher verstärkt angeboten werden. Auf Veranstaltungen ist Englisch häufig zielführender. Teilnehmende schätzten ihre fachlichen Kenntnisse oftmals besser ein, als es die Rückmeldung der Unternehmen zeigte. Die Beratung und das Feedback seitens der Unternehmen im Netzwerk trugen zu einer realistischen Einschätzung bei.

 

So ist die Maßnahme nachhaltig

Eine Stellenfinanzierung für eine Person (mind. 75 Prozent), die die Maßnahme koordiniert und das Netzwerk lenkt, sowie Räumlichkeiten müssen für eine dauerhafte Fortführung gesichert sein.

 

Worauf ist bei der Umsetzung zu achten?

  • Regionale Bedarfe der Unternehmen sowie Qualifizierungs- und Informationsbedarfe Studierender müssen vor Programmbeginn ermittelt werden.
  • Intensivprogramme sollten bevorzugt am Ende des Studiums angeboten werden.
  • Werbung für das Angebot sollte durch die Fakultäten, Studenteninitiativen und andere hochschulinterne Partner mit gutem Vorlauf vor dem Start erfolgen.
  • Erfolgreich teilnehmende Alumni können bei der Bewerbung des Programms auftreten.
  • Eine Vorauswahl der Teilnehmer ist wichtig, damit Ausgangsbedingungen und Motivation der Gruppe auf einem ähnlichen Niveau sind.
  • Umfang und Zeitplan des Intensivprogrammes müssen mit Studium und Nebenjob gut vereinbar sein.
  • Regeln zur Verbindlichkeit der Teilnahme sollten zu Beginn klar kommuniziert werden.