Face2Face – Studierende und Unternehmen

Aus der "Study & Work"-Toolbox

Durchgeführt von der Ernst-Abbe-Hochschule Jena
sowie den Hochschulen Worms und Ludwigshafen am Rhein

Was wird entwickelt?

Foto: Hochschule Worms
"Treffpunkt Hochschule und Wirtschaft" in Bürstadt bei Worms

Für ein Kennenlernen von Studierenden und Unternehmen eignen sich Begegnungsformate, in denen sich die Teilnehmenden vorstellen und für beide Seiten relevante Informationen vermittelt werden. Internationale Studierende werden so bei der Praktikumssuche sowie beim beruflichen Netzwerken für den Berufseinstieg unterstützt. Dazu gehören moderierte Interviews mit internationalen Studierenden und Absolventen, die bereits Praktika absolviert haben oder in Arbeitsverhältnissen stehen, sowie deren Vorgesetzten. Sie berichten anhand von Best-Practice-Beispielen von Erfahrungen bei der Praktikums- und Stellensuche sowie bei der Einarbeitung in Unternehmen. Steckbriefe mit beruflichen Stationen, Praktika und dem persönlichen Profil der Studierenden werden verfasst und vorab den Unternehmen zugestellt. In kurzen Vorstellungsrunden werden die Steckbriefe persönlich präsentiert und dienen so als Türöffner für Gespräche mit Personalverantwortlichen. Auch die Unternehmen stellen sich, mögliche Tätigkeitsfelder und Bewerbungskriterien in einzelnen Beiträgen vor.

Ergänzend werden Fachvorträge eingebunden, zum Beispiel durch die Agentur für Arbeit zu Arbeitsperspektiven oder rechtlichen Rahmenbedingungen, sowie Präsentationen einzelner Netzwerkpartner.

 

Welche Rolle spielen die Netzwerkpartner bei der Umsetzung der Maßnahme?

Hochschulintern sind vor allem das International Office/Akademische Auslandsamt eingebunden sowie das Career Center mit den Unternehmenskontakten. Für die Akquise von Unternehmen und die Inhalte der Workshops kommen entweder das International Office oder die Netzwerkpartner auf, die ggf. auch bei der Finanzierung unterstützen. Die Hochschulkommunikation wird einbezogen, um für die Veranstaltung zu werben und darüber zu berichten. Netzwerkpartner, wie zum Beispiel die Wirtschaftsförderung oder das regionale Welcome Center, aber auch IHKs bieten häufig bereits themenbezogene Veranstaltungen für Unternehmen an, an die das Format angebunden werden kann. Sie sind auch für die Gewinnung der Unternehmen wichtig. Zusätzlich ist die Ansprache von Sponsoren wie Banken, Krankenkassen und Versicherungen zu empfehlen, deren Wahrnehmung in der Öffentlichkeit gestärkt wird. Auch die regionale Presse unterstützt diese Wirkung und die Verbreitung der Veranstaltung.

 

Unsere bisherigen Erfolge

Die Veranstaltungen waren sowohl von Studierenden als auch Unternehmen sehr gut besucht. Es gab eine messbar steigende Zahl von Bewerbungen bei den Unternehmen, deren Qualität sich zudem deutlich verbessert hat. Internationale Studierende gewannen an Selbstbewusstsein im Bewerbungsprozess.

 

Diese Hürden bestehen und können gelöst werden

Foto: Ernst-Abbe-Hochschule Jena
Triff Dein Unternehmen in Jena

Mangelnde personelle und zeitliche Ressourcen bei kleinen und mittelständischen Unternehmen erschweren die Unternehmensakquise für diese Dialogveranstaltung. Die Anbindung der Veranstaltung an bereits bestehende Formate wie zum Beispiel Unternehmerkreis oder Branchentreff sowie das Matching von Studierendenprofilen und auf dem Arbeitsmarkt gesuchten Fachrichtungen fördern die Teilnahmebereitschaft von Studierenden und Unternehmen. Eine geringe Beteiligung von Studierenden konnte durch Teilnahmezertifikate erheblich erhöht werden.

 

So ist die Maßnahme nachhaltig

Um die Unternehmenskontakte nach der Veranstaltung lebendig zu halten, sollten gleich im Anschluss an die Veranstaltung Feedback-Gespräche und zukünftige Kooperationsmöglichkeiten ausgelotet werden. Eine schnelle Vermittlung von Studierenden in offene Praktikumsplätze zeigt frühzeitig positive Effekte für Studierende und Unternehmen und schafft eine messbare Relevanz des Formats. Wird das Face2Face-Format an verschiedenen Standorten und für unterschiedliche Fachrichtungen angeboten, besteht Potenzial, längerfristig gute Teilnehmerzahlen zu erreichen. Eine gute Organisation der Veranstaltung ist wichtig, um bei den teilnehmenden Unternehmen und Studierenden einen professionellen und qualitativen Eindruck zu hinterlassen.

 

Worauf ist bei der Umsetzung zu achten?

  • Das Format eignet sich in Vorbereitung auf Praktikumssemester, am Ende des Studiums für die Stellensuche sowie für die Ansprache von Unternehmen und Multiplikatoren.
  • Die eingeladenen Unternehmen und die Fachgebiete der Studierenden müssen gut zusammenpassen.
  • Eine intensive Vorbereitung der internationalen Studierenden in Bezug auf deutsche Unternehmenskultur, Networking und Bewerbungsunterlagen sowie die anwesenden Unternehmen sollte erfolgen.
  • Präsentationen der internationalen Studierenden sowie die Erstellung von Steckbriefen und die Vorstellungsrunde sollten geübt werden.
  • Bei der Ansprache von Studierenden per E-Mail müssen diese motiviert werden, sich vorab über das Unternehmen zu informieren.
  • Die Fachkenntnisse der Studierenden sollten hervorgehoben werden, nicht die Internationalität.
  • Um die Verbindlichkeit der Anmeldung von Studierenden zu stärken, können Teilnahmezertifikate ausgegeben bzw. diese curricular verankert werden.
  • Neben inhaltlichen Beiträgen sollte es Raum und Gelegenheit geben, informell miteinander ins Gespräch zu kommen.
  • Bei der zeitlichen Planung sollte auf die Arbeitszeiten von Unternehmen Rücksicht genommen werden.
  • Bestehende Konkurrenzen zwischen Unternehmen können sowohl zu positiven (Motivation zur Teilnahme) als auch zu negativen (Absage der Teilnahme) Effekten führen. Vor der Einladung der Unternehmen sollten die Netzwerkpartner befragt werden.